KStA/Rundschau zur kult-IG Gründung

Gemeinsam stark für die Kultur

Fünf Gruppen haben sich zusammengetan, um der Kunst Gehör zu verschaffen

Stadt-Anzeiger/Rundschau vom 10. Februar 2017

Von Hanna Styrie

Erftstadt. Fünf Erftstädter Kulturvereine wollen künftig die Kräfte bündeln. Jazzin’ Erftstadt, Künstlerforum Schau-Fenster, Kulturhaus,Kulturkreis und Szene 93 haben sich zur Interessengemeinschaft Kult-IG zusammengeschlossen. „Davon erhoffen wir uns gute Synergie-Effekte“, erläutert Martin Tilke von Jazzin’ Erftstadt. „Zusammen kann man mehr erreichen“, ist Cornelius Bormann vom Kulturhaus überzeugt, der seitens der Politik „Desinteresse und Lieblosigkeit im Umgang mit der Kultur“ beklagt. Die Vereine haben bereits erfolgreich mehrere Co-Produktionen gestemmt, darunter einen Kino-Abend unter freiem Himmel mit Livekonzert, der mehr als 700 Zuschauer anlockte.

Seit Mai 2016 hat man sich einmal im Monat getroffen und dabei gemerkt, wie gut alle miteinander harmonieren. „Da gibt es viel Gestaltungspotenzial“, freut Martin Tilke sich. Durch die Gründung von Kult-IG soll die Zusammenarbeit weiter intensiviert werden, „um die bildenden, darstellenden, schreibenden und musischen Künste in Erftstadt noch stärker zu fördern“, wie Günter Warmbier vom Künstlerforum Schau-Fenster sagt. „Synergie durch Koordination und Kooperation“ haben sich die Vereine auf die Fahne geschrieben. Dazu gehört etwa die gemeinsame Nutzung von Räumen und technischem Equipment. Der Zusammenschluss soll aber auch dazu dienen, der Kultur in Erftstadt ein deutlich stärkeres Gewicht zu verleihen. „Wir wollen von der Politik gehört werden und im Kulturausschuss Themen setzen“, kündigt Bormann an, „die Kultur soll nicht weiterhin als Anhängsel betrachtet werden.“

Die fünf Vereine repräsentierten schließlich viele Hundert Kulturinteressierte im Raum Erftstadt. „Das große Angebot an kulturellen Veranstaltungen stellt einen Attraktivitätsfaktor dar“, betont Susanne Gutzeit vom Kulturkreis. Deshalb wurde bei der Stadt der Antrag gestellt, Martin Tilke als sachkundigen Bürger in den Kulturausschuss zu berufen. Öffentlich sichtbar wird die Interessengemeinschaft in Kürze durch die Teilnahme am Liblarer Karnevalszug. „Wir sind keine Snobs, sondern machen auch beim Brauchtum mit“, stellt Philipp Wasmund von Szene 93 klar.

In Zukunft will man zwei gemeinsame Projekte pro Jahr organisieren, unter anderem bei der Erftstädter Kulturzeit im September. In Planung ist ein generationenübergreifendes Ereignis, bei dem auch Flüchtlinge einbezogen werden sollen. „Wir haben mehr Ideen, als wir umsetzen können“, so Martin Tilke. Auch zum 100. Geburtstag des in Bliesheim geborenen Komponisten Bernd Alois Zimmermann im nächsten Jahr will die IG einen Beitrag leisten. „Wir wollen von der Politik ernst genommen und unterstützt werden“, wünschen sich die Kultur-Aktivisten, die auch eine Hompage haben.