Kölner Stadt-Anzeiger – Von Hanna Styrie
Erftstadt –Wenn das nicht generös ist: Philipp Wasmund, erster Träger des „Großen Kulturpreises Erftstadt“, kündigte bei der Verleihung an, dass er einen Teil des von der Kreissparkasse Köln gestifteten Preisgeldes in Höhe von 1000 Euro dem Tonstudio des Jugendzentrums zukommen lassen und außerdem in eine Veranstaltung des Jugendkulturvereins Szene 93 investieren wolle.
Diese großzügige Geste, vor allem aber sein vorbildliches Engagement für die Jugendkultur in Erftstadt, wurde mit stehenden Ovationen der zahlreichen Anwesenden gewürdigt. Der Verein „Kulturhaus Erftstadt“ ist Urheber des erstmalig verliehenen „Großen Kulturpreises Erftstadt“, der nach Willen seines Vorsitzenden Cornelius Bormann künftig alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Jugendkulturpreis vergeben werden soll.
„Er motiviert Jugendliche“
Die Preisverleihung im großen Sitzungssaal des Liblarer Rathauses war eingebettet in einen Festvortrag von Horst Matzerath, dem Vorsitzenden des Geschichtsvereins Erftstadt, zum Thema „Kultur als kommunale Aufgabe“. Darin stellte Matzerath auch Überlegungen zu Perspektiven der Stadt Erftstadt im kulturellen Bereich an.
Für viel Amüsement sorgte der spaßige Auftritt von „Bernie und Jane“. Fast hätte man die Szene-93-Akteure Sascha Mohme und Daniel Forschbach unter ihren Perücken nicht erkannt, als sie Wasmund zum „Kulturbambi“ gratulierten. Eine temperamentgeladene kleine Szene in angesagten Jugendjargon boten außerdem Hanna Beuel und Laura Ollig in Punk-Montur. Die Laudatio hielt Stephan Nichtweiß, ein langjähriger Weggefährte des Preisträgers. Wasmund, der seit 2006 Vorsitzender von „Szene 93“ ist, habe den Verein „zu einer Institution gemacht“. „Er ist der Motor, der viele Impulse gibt. Er hat Visionen und die Kraft, sie umzusetzen“, lobte Nichtweiß. Als köstlicher Stimmenimitator bringe er zudem oft Schwung in lahmende Proben.
Eine Probe seines Talents gab Wasmund in seiner Dankesrede, in der er als Reich-Ranicki-Parodist auftrat und zunächst verkündete: “Ich nehme diesen Preis nicht an“. Dann legte er ein flammendes Plädoyer für die Jugendkultur ab und vergaß auch nicht, sich bei seinen Mitstreitern zu bedanken.