Am Sonntag, 15. September 2024 findet um 19.00 Uhr im Rahmen des Festivals „erftclassics“ im Anneliese-Geske-Musik- und Kulturhaus Erftstadt ein Konzert mit dem Minguet Quartett statt. Zuvor gibt es um 18.00 Uhr Espresso-Einführung in der Cafeteria.
Unter dem Motto Fragmente – Streichquartettkompositionen von Ludwig van Beethoven, York Höller, Luigi Nono und Bernd Alois Zimmermann – präsentiert das Minguet Quartett, das heute zu den international gefragtesten Kammermusik-Formationen gehört, ein beziehungsreiches Programm rund um Werke des 19. und 20. Jahrhunderts, die auf unterschiedliche Weise die Idee Fragmentarischen, Bruchstückhaften, nicht ganz Ausgesprochenen berühren – so etwa im epochemachenden Streichquartett „Fragmente – Stille, an Diotima“ (1979/80) von Luigi Nono, dessen 100. Geburtstag die Musikwelt in diesem Jahr gedenkt. Nonos Komposition weist zahlreiche Querverbindungen zur Literatur und Musik vergangener Jahrhunderte auf – so insbesondere zur Dichtkunst Friedrich Hölderlins sowie zum „Heiligem Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit“, dem gewaltigen Zentrum von Ludwig van Beethovens spätem Streichquartett a-Moll op. 132 (1825). Mit „Drei Fragmente“ (1966) von York Höller steht ein weiteres Werk eines Jubilars auf dem Programm; der Komponist Höller – übrigens ein Kompositionsschüler Bernd Alois Zimmermanns – hat im Januar 2024 seinen 80. Geburtstag gefeiert. Wie Nono, so hat auch Höller in seiner Komposition das Unfertige, Fragmentarische zum künstlerischen Gestaltungsprinzip erhoben; dagegen ist Zimmermanns frühes, während des Zweiten Weltkriegs begonnenes Streichquartett (1942–1945), möglicherweise tatsächlich unvollendet geblieben – der Komponist hat nur zwei Sätze fertiggestellt.
Am Donnerstag, 12. Dezember 2024, um 19.00 Uhr gibt es in der Reihe „Hingehört & nachgedacht“ im Dorfgemeinschaftshaus Bliesheim (Frankenstraße 63, Erftstadt) ein Special. Unsere Veranstaltungsreihe beginnt mit einem Festakt: Die BAZG verleiht dem weltberühmten Schweizer Komponisten, Oboisten und Dirigenten Heinz Holliger aufgrund seiner besonderen Verdienste um die Musik Zimmermanns die Ehrenmitgliedschaft. Anschließend hören wir gemeinsam mit unserem Ehrengast Zimmermanns Konzert für Oboe und kleines Orchester aus dem Jahr 1952 und tauschen uns dann über unsere Höreindrücke, Gedanken und Fragen zur Musik aus. Dabei dürfen wir ganz besondere Einblicke in Zimmermanns Musik erwarten – hat Heinz Holliger diese Komposition doch selbst als Solist vielfach aufgeführt und auch auf Tonträger eingespielt. Wie immer ist der Eintritt zu dieser Hör- & Gesprächs-Veranstaltung frei!