Der Kultur in Erftstadt eine Stimme geben
Erftstadt Anzeiger vom 15. Februar 2017
Von Claudia Scheel
Fünf Erftstädter Kulturvereine haben sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengefunden, um in der kommunalen Kulturpolitik präsenter zu sein. Im Anneliese-Geske-Musik- und Kulturhaus stellten Martin Tilke und Ralph Pahnke (Jazzin‘Erftstadt), Sandra Keller und Günter Warmbier (Künstlerforum Schau-Fenster), Heidi und Cornelius Bormann (Kulturhaus Erftstadt), Susanne Gutzeit vom Kulturkreis Erftstadt und Philipp Wasmund von Szene 93 das Projekt „kult-IG“ vor.
Erftstadt-Liblar (cs). Was kann gemeinsam auf die Beine gestellt werden? Welche Synergieeffekte sind möglich und wie können Kulturvereine in Erftstadt als Gemeinschaft wirkungsvoller auf die Gremien der Stadt einwirken? Fünf Vereine der Interessengemeinschaft „kult-IG“ haben es sich zum Ziel gesetzt, ihre seit einem knappen Jahr bestehende Zusammenarbeit zu intensivieren, um die bildenden, darstellenden, schreibenden und musischen Künste in Erftstadt noch stärker zu fördern. Auf längere Sicht war die seit 2008 stattfindende Erftstädter Kulturzeit der Motor des Zusammenschlusses. Einen kurzfristigeren Anstoß gab ein im vergangenen August in Kooperation mit der Stadt und dem Verein Köttinger Dorfleben veranstaltetes Open-Air-Kino.
Seitdem treffen sich Mitglieder der Vereine Jazzin‘ Erftstadt, Schau-Fenster, Szene 93 sowie Kulturhaus und Kulturkreis Erftstadt einmal monatlich im Lechenicher Stadthaus. Die Repräsentanten von vielen hundert Erftstädter Kunst- und Kulturinteressierten möchten der in ihren Augen schwachen Stimme der Kultur bei der Stadt Gehör verschaffen. Zwar verfüge Erftstadt über eine reiche, doch hauptsächlich von Ehrenamtlern getragene kulturelle Szene. Kunst und Kultur aber, fordern die IG-Vertreter, sollten von Politik und Verwaltung nicht länger als Anhängsel wahrgenommen werden – schließlich trage das kulturelle Angebot maßgeblich zur Attraktivität einer Stadt bei. „Synergie durch Koordination und Kooperation“ lautet das Konzept der Interessengemeinschaft. Um die gegenseitige Information über wichtige Veranstaltungen sowie über aktuelle Meldungen und Termine der Vereinsmitglieder an die Öffentlichkeit zu tragen, wurde ein gemeinsames Internetportal (www.kult-ig.de) ins Leben gerufen. Der Zusammenschluss von Personal und Know-how, so die Vereine, verspreche ein gesteigertes Gestaltungs- und Handlungspotenzial. So hat „kult-IG“ bereits einen Bürgerantrag auf Mitgliedschaft im Kulturausschuss gestellt. Als Sachkundiger Bürger möchte Martin Tilke die Interessen der Kulturvereine vertreten. Auch die Neuauflage des Open-Air-Kinos in diesem Sommer soll beantragt werden – der Veranstaltung fehlt bislang die notwendige Unterstützung seitens der Stadt. Daneben sind weitere gemeinsame Angebote bei der diesjährigen Kulturzeit und jährlich ein bis zwei große Gemeinschaftsprojekte geplant. Aktuell ist die Interessengemeinschaft als Fußgruppe im Liblarer Zug dabei.